Logo Matthias-Claudius-Haus Stiftung

Aktuelles

Porträt Petra Höfner: Gekommen, um zu bleiben

Petra Höfner feiert im Mai ihr 30-jähriges Betriebsjubiläum in der Stiftung.
Petra Höfner feiert im Mai ihr 30-jähriges Betriebsjubiläum in der Stiftung.

Als Petra Höfner Anfang der 1990er Jahre als Schwangerschaftsvertretung in die Matthias-Claudius-Haus-Stiftung nach Oschersleben kommt, dachte sie selbst wohl am wenigsten daran, dass daraus ein neuer Lebensabschnitt wird. Neue Menschen, neue Herausforderungen und das Erlernen eines neuen Berufs legen den Grundstein für eine Dienstzeit, die am 24. Mai genau 30 Jahre andauert. „Ich habe damals vertretungsweise in der ‚Wolkenfamilie‘ in den Wohnstätten angefangen“, blickt die gebürtige Thüringerin zurück. „Und sofort gewusst: Das ist es!“ Die ausgebildete Zootechnikerin, die nach der Wende von Gotha über Berlin nach Hamersleben kommt, entschließt sich zu einer berufsbegleitenden Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin in Aschersleben. „Dann bin ich aus der Wohngruppe in den Förderbereich gewechselt“, sagt sie.

Viele Jahre betreut sie im „TREFF“, wie der Förderbereich der Wohnstätten heißt, Menschen mit einer Mehrfachbehinderung. In dieser Zeit bauen Petra Höfner, die verheiratet ist und in Woltersdorf im Jerichower Land lebt, und Kollegin Ute Illig unter anderem die Theatergruppe auf. Bis heute sind sie die kreativen Köpfe der stiftungseigenen Laienschauspielgruppe „Comedia G(Cl)audius“, deren Jahreshöhepunkt das Theaterstück zum Stiftungsfest ist. Mit Beginn der Corona-Pandemie wechselt die Tierliebhaberin und Besitzerin von Besuchshund Malte in das „Grüne Haus“ auf dem Gelände der Werkstatt „Neubrandslebener Weg“, wo sie sich bis heute um die Seniorinnen und Senioren kümmert, mit ihnen bastelt, kocht, Gesellschaftsspiele spielt und spazieren geht. „Was ältere Menschen eben gern den ganzen Tag so machen“, sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht.

Im Oktober 2021 beginnt Petra Höfner in ihrer Freizeit eine einjährige Ausbildung zur Gartentherapeutin. In den kreativarmen, ereignislosen und kräftezehrenden Lockdown-Zeiten wurde sie auf das Lehrgangsangebot auf dem Landhof Neulingen in der Altmark aufmerksam. „Damals fehlten mir Farbe und Kreativität im Leben. Ich bin ein Naturmensch. Ich habe selbst einen großen, wilden Garten und mir gefiel, was während der Ausbildungszeit vermittelt wird.“ Die vielen Facetten des therapeutischen Umgangs mit der Natur packen die motivierte Frau. „Das Zertifikat ist schon sicher“, freut sie sich. „Jetzt stehen noch Praktikumsstunden auf dem Programm.“ Zum Konzept der Gartentherapie gehört unter anderem der Wissensbereich Phytotherapie und die Planung und das Anlegen von Gärten. In Zukunft will sie auch in der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung gartentherapeutisch arbeiten, das grüne Licht der Hausleitung hat sie bereits bekommen. Aktuell arbeite sie noch „an der Popularität der Gartentherapie“, wie sie sagt. „Viele wissen nicht, was es bedeutet, Gärten in einem therapeutischen Kontext zu nutzen“, weiß Petra Höfner, für die auch Tiere und ihre wohltuende Wirkung dazugehören. „Es geht darum, Menschen in ihrem seelischen und körperlichen Wohlbefinden zu unterstützen.“

15.02.2023