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Volles Haus beim Unternehmerstammtisch - Staatssekretärin ermutigt Mittelstand

Termine wie diese seien wegen der Chancen auf Gespräche „Lieblingsveranstaltungen“, verriet Stefanie Pötzsch gleich zu Beginn. Die Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt kam am vergangenen Donnerstag (25. August) in Vertretung von Minister Sven Schulze zum traditionellen Unternehmerstammtisch der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung nach Oschersleben und setzte darauf, „keinen langen Vortrag zu halten, sondern sich im Anschluss lieber persönlich auszutauschen.“ Gut 60 Gäste aus der regionalen Unternehmerschaft und der Kommunalpolitik standen bereit – den Anfang machte Oscherslebens Bürgermeister Benjamin Kanngießer, dessen Grußwort durchaus das Prädikat „energisch-emotional“ verdiente.  Er ließ es sich nicht nehmen, auf die sorgenvollen „Verwerfungen am Markt“ hinzuweisen und appellierte an die Staatssekretärin, doch bitte die Sorgen der kleinen und mittelständischen Wirtschaftsvertreter mitzunehmen, die nach seiner Auffassung bisher weitgehend ungehört geblieben sind. „Bei Intel wird alles ganz schnell gehen, aber das muss man auch auf andere Bereiche ausweiten“, sagte Kanngießer im vollbesetzten Saal des Werkstattstandorts „Am Pfefferbach“.

Einige Unternehmer kritisierten die gerade laufende Wirtschafts- und Sanktionspolitik und die immer noch viel zu starre, ausufernde Bürokratie. „Es kann doch nicht sein, dass es dem Sanktionsgeber am Ende schlechter geht als dem Sanktionierten“, lautete etwa eine Wortmeldung mit Blick auf die Energiekrise aufgrund der Sanktionen gegen Russland. Pötzsch lobte hingegen die Stärke des Landkreises Börde und dessen Agilität, an der vor allem die kleinen und mittelständischen Unternehmen ihren Anteil hätten. „Nicht immer liegen die Dinge in der Macht einer Landesregierung“, sagte die Politikerin. „Was wir aber machen können und immer machen werden, ist fordern, transportieren und laut sein.“ Pötzsch, die zum Unternehmerstammtisch auch den Leiter der Intel-Stabsstelle Alexander Goebel mitgebracht hatte, verwies auf die Chancen, die mit der Ansiedlung des US-Halbleiterkonzerns am Stadtrand von Magdeburg und in direkter Nähe zum Bördekreis verbunden seien. „Es werden Menschen kommen und diese Menschen wollen in der Region sein und mitmachen“, sagte Pötzsch.

Mitmachen ist auch das Stichwort für den zum Stammtisch gehörenden Sozialpreis der Matthias-Claudius-Haus-Stiftung. „Der Sozialpreis ist Einladung und Angebot, um unsere Stiftungsarbeit und die Arbeit von Menschen mit Behinderungen besser kennenzulernen“, beschreibt Geschäftsführer Michael Lange die Idee dahinter. Zwei Sozialpreis-Gutscheine nahm die Staatssekretärin mit nach Magdeburg ins Ministerium, zwei weitere wurden verlost. Die Chancen stünden gut, dass der Minister einen der Gutscheine einlösen werde, hieß es.

Nach einer mehr als einstündigen Vortragszeit verlagerte sich das Netzwerken in den Außenbereich der Werkstatt, wo die Gespräche bei lauem Spätsommerwetter und gutem Essen weitergingen. Bis in den Sonnenuntergang hinein stand der Austausch von Wirtschaft und Politik im Vordergrund des Unternehmerstammtischs, der pandemiebedingt 2019 zum letzten Mal stattfand. Gekommen waren neben den bereits Genannten auch der ehemalige Landrat des Bördekreises und neuer ehrenamtlicher Kuratoriumsvorsitzener der Stiftung, Hans Walker, die ehemalige Landtagsabgeordnete Silke Schindler und die Europaabgeordnete Karolin Braunsberger-Reinhold.

30.08.2022