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Stiftung und Kirchengemeinde - Eine starke Verbindung

Gerd Herfurth ist Teil des Posaunenchors der Kirchengemeinde St. Nicolai
Gerd Herfurth ist Teil des Posaunenchors der Kirchengemeinde St. Nicolai

Am 17. Oktober läuten kurz vor 14.00 Uhr in der St. Nicolai-Kirche zu Oschersleben die Glocken. Sie stimmen die Anwesenden auf einen Festgottesdienst anlässlich der Segnung neuer Kirchenfenster ein, bei dem Landesbischof Friedrich Kramer die Predigt hält. Die Kirche ist sehr gut gefüllt, auch Bewohnerinnen und Bewohner der Oscherslebener Matthias-Claudius-Haus-Stiftung sind an diesem Sonntag wie üblich zum Gottesdienst gekommen. Der Gang in die Kirche gehört für manche zum Stiftungsalltag – die Verbindung in die Kirchengemeinde ist eine starke und verlässliche. Sie bedeutet Glaubensbekenntnis, Ritual, Halt und auch Alltagsgestaltung, werden doch beispielsweise das Stiftungsfest, das Martinsfest, der Besondere Weihnachtsmarkt und die Christvesper vom Gemeindepfarrer in Form eines Gottdesdienstes oder einer Andacht mitgestaltet und begleitet.

Aktuell ist Georg Werther der Gemeindepfarrer. Bis Herbst 2014 war Friedrich von Biela zuständig – ganze 14 Jahre lang. Auch er und seine Frau Annette sitzen am 17. Oktober in der Nicolaikirche. Die Männer und Frauen aus dem Matthias-Claudius-Haus erkennen sie sofort und winken ihnen von ihren Plätzen aus zu. Auch Gerd Herfurth (Foto li.) begrüßt das Pfarrerehepaar, in der Hand hält er seine kleine Trompete. „Ich habe nicht gewusst, dass die heute spielen. Da bin ich schnell nochmal mit dem Fahrrad los, um sie zu holen“, erzählt er aufgeregt. Der Senior ist begeisterter Bläser und Mitglied des kleinen Posaunenchors der Kirchengemeinde, die ihm sofort einen Platz in ihren Reihen freimachen. Gerd Herfurth ist sehr musikalisch, kann aber keine Noten lesen. Er orientiert sich bei seinem Trompetenspiel meist an seinen Mitspielern, kann aber auch auswendig Solos zum Besten geben. Gerd Herfurth ist einer von denen, die immer zum Sonntagsgottesdienst kommen. Ist er nicht da, gibt es dafür einen guten Grund. Im kommenden Jahr feiert Gerd Herfurth, der seit mehr als 60 Jahren in der Stiftung zu Hause ist, seinen 70. Geburtstag.

Doch die Verwurzelung der diakonischen Einrichtung mit der örtlichen Kirchengemeinde geht noch tiefer. Erika von Knorre, seit November 2019 Vorsitzende des Stiftungskuratoriums, ist ebenso in der Kirchengemeinde engagiert wie Ingrid Warweg, die 1982 mit ihrem Mann Christoph die Leitung des Hauses übernommen und es grundlegend umgestaltet hat. Sie arbeitet bis heute im Bereich Wohnen. Daniela Mertens arbeitet in der Verwaltung der Wohnstätten, seit kurzem organisiert sie als Gemeindesekretärin auch das Gemeindebüro in Oschersleben. „Man kann da viel Worte verlieren, aber im Grunde ist es einfach eine starke, gewachsene Verbindung, von der beide Seite partizipieren“, sagt Claudiushaus-Geschäftsführer Michael Lange, der ebenfalls Mitglied im Gemeindekirchenrat ist.   

25.10.2021